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#1 Die Mandel

Ich bin eine Mandel!

Herkunft und Verbreitung

Ursprünglich stammt der Mandelbaum vermutlich aus Asien, aus der Region vom Iran bis Afghanistan. Von dort hat sich der Mandelbaum nach Zentralasien (China), nach Afrika und Europa ausgebreitet und dann später auch bis nach Nordamerika und Australien.

Die Mandel wird schon seit rund 4-5000 Jahren als Lebensmittel geschätzt. Die Mandel wird schon am Alten Testament erwähnt. Im alten Ägypten haben die Menschen Mandelmehl beim Backen von Brot für Pharaonen verarbeitet. Auch für die Menschen in der Antike hatte die Mandel eine besondere Bedeutung. In einer griechischen Sage heißt es, dass der Mandelbaum aus einem einzelnen Tropfen Blut der Göttin Kybele entstanden ist.

Die Griechen haben die Mandel nach Süditalien zu den Römern gebracht. Die Römer verwendeten die Mandel für die Herstellung von Kosmetik und Medizin. Von Italien aus verbreitete sich die Mandel dann weiter nach Nordafrika und in den Südwesten Europas.

Die Mandeln die wir heute im Lebensmittelgeschäft kaufen können, werden hauptsächlich in Nordamerika in Kalifornien angebaut. Auch bei uns in Europa werden Mandeln kultiviert. Überwiegend in südlichen Ländern wie z.B. Spanien, Italien oder Griechenland. Sogar in Deutschland werden Mandeln angebaut, z.B. in der Pfalz. Bio-Mandeln werden vor allem Spanien angebaut.

Der Mandelbaum und seine Früchte

Der Mandelbaum blüht immer sehr früh im Frühjahr und ist sofort an seinen schönen weiß-rosa Blütenblättern zu erkennen. Die Blüten öffnen sich noch bevor die grünen Blätter austreiben. Genau dann kommen die Bienen zum Einsatz und sorgen dafür, dass die Bäume später Früchte tragen können.

Damit Mandelbäume erfolgreich wachsen können und Früchte tragen, müssen sie von den Bienen bestäubt werden. Während die Bienen den Nektar sammeln, verfangen sich kleine Pollen an ihrem Körper und werden so von der Biene zur nächsten Blüte getragen. Auf diese Weise werden die Mandelblüten von der Biene bestäubt und es können die Früchte, also die Mandeln.

Bis zur Ernte sind die Mandeln in einer grünen, ledrig-fasrigen Schale umgeben, die dann zur Erntezeit im Sommer aufspringt. Zum Vorschein kommt dann ein hellbrauner, holziger Steinkern, der die Mandel umschließt.

Ernte und Verarbeitung

Im Bio-Anbau werden die reifen Mandeln werden oft händisch von den Bäumen geschüttelt und in Säcken und Kisten gesammet. Es gibt auch Traktoren, die einen riesigen Schirm unter der Krone vom Mandelbaum aufspannen, den Baum vorsichtig schütteln und dann die Mandeln im Schirm auffangen und gleich sammeln können. Anschließend wird in der Produktion mechanisch die Fruchthülle entfernt und der hellbraune Steinkern in einem aufwendigen Prozess geknackt, um an die kostbare Frucht zu gelangen.

Wissenswertes für Zukunftsgestalter

# Bienen

80 % der Mandeln auf dem Weltmarkt kommen aus Kalifornien. Imker aus den gesamten USA fahren mit riesigen Lastwagen voller Bienenvölker nach Kalifornien, wo sie mit dem Aufstellen ihrer Völker viel Geld verdienen. Das ist eine große Belastung für die Bienen, sie werden krank und sterben. Aber auch beim Einsatz auf den Mandel-Plantagen sterben viele Bienen – durch unsachgemäße Anwendung von Fungziden und Pestiziden und ihre unterschätzte Wirkung bei kombinierter Ausbringung.1,5 Millionen Bienenvölker kommen bei der Mandelblüte im US-Bundesstaat Kalifornien zusammen. Doch die Bienenvölker zahlen einen hohen Preis: Im Jahr 2014 starben rund 80.000 Bienenvölker oder wiesen große Brutschäden auf, viele Völker verloren ihre Königinnen.
Tipp: Achtet beim Mandelkauf auf ein Bio-Siegel bzw. auch auf ein Siegel des Fairen Handels.

# "Virtuelles Wasser"

Der Anbau von Mandeln verbraucht sehr viel Wasser für die Bewässerung. Dieses Wasser steckt in den Mandeln, aber man sieht es nicht. Dashalb wird es "virtuelles" Wasser genannt. Der Wasserverbrauch kann in einigen Anbauregionen problematisch sein, da die Bewässerung in den Gebieten wir Kalifornien und Spanien sich auf den Grundwasserspiegel und damit auf die regionale Versorgung mit Trinkwasser auswirkt. Das bedeutet, dass wir Mandeln wirklich nur ganz bewusst und nicht in großen Mengen genießen sollten. In den Mandeln steckt also jede Menge Wasser, das man nicht sehen kann. Dashalb wird es "virtuelles" Wasser genannt. Mehr Infos zum virtuellen Wasser findest du hier.

Knack die Nuss - Weltreise: Zwischenstopp Palästina

Der Alltag der Menschen und auch der Kinder in Palästina ist geprägt durch Enteignungen, Gewalt, Armut und die ungewisse politische Situation. Es ist für die Palästinsenser sehr aufwändig, profitabel Landwirtschaft zu betreiben und die eigenen Erzeugnisse zu exportieren. Umso wichtiger, ist es hier Projekte des Fairen Handels zu unterstützen.

Informationen über die Mandelernte in Palästina

Informationen über das Leben und den Alltag der Kinder in Palästina

 

Zum Weiterlesen

Sehr umfangreiche und gut bebilderte Materialien rund um die Mandel gibt es vom BUND Baden-Württemberg:

Hintergrundinfos und Aktionsideen rund um die Mandel

Mandelkarten

 

Rezept für "Gebrannte Mandeln"

Gebrannte Mandeln kennen wir vor allem von den Weihnachtsmärkten.
Man kann sie aber auch sehr gut selber herstellen. Ein leckeres Rezeot samt Anleitung findet ihr unter folgendem Link:

https://www.smarticular.net/gebrannte-mandeln-selber-machen-rezept-pfanne-weniger-zucker/

 

Mandeln des Glücks

Seit Jahrhunderten kursiert die wunderbare Geschichte einer alten Frau, die, obwohl sie in sehr ärmlichen Verhältnissen lebte, zutiefst glücklich, zufrieden und dankbar war.

Eines Tages machte sich eine Gruppe von Gelehrten auf die Suche nach der Weisen, denn sie wollten unbedingt das Geheimnis des Glücks in Erfahrung bringen. Als sie die alte Frau vor ihrer Hütte antrafen, war diese gerade dabei, eine Handvoll Mandeln in ihre Rocktasche zu stecken. Sie begrüßte die Fremden höflich und lächelte.

Die Männer erkundigten sich bei der alten Frau, ob der Genuss von Mandeln ihr Rezept für Zufriedenheit und Glück sei. Die Frau verneinte schmunzelnd und sprach: „Nein, diese Mandeln esse ich nicht. Jedes Mal, wenn etwas Positives, Nettes oder Schönes geschieht, nehme ich eine Mandel aus meiner rechten Rocktasche und stecke sie in die linke Tasche.“

„Was meinen Sie mit etwas Schönem, Nettem oder Positivem?“, wollten die Herren etwas genauer wissen. Die Frau erwiderte: „Damit meine ich zum Beispiel einen höflichen Gruß, einen tanzenden Schmetterling, einen waren Sonnenstrahl auf meiner Haut, das Singen der Vögel, eine Tasse Tee, ein herzliches Lachen, einen Moment der Ruhe, einen bewussten Atemzug, kühler Schatten über die Mittagszeit, ein Dankeschön, eine blühende Blume, einfach alle schönen Momente im Leben.

Und damit ich diese kostbaren Augenblicke nicht vergesse und mich nochmals daran erinnern kann, zähle ich jeden Abend, bevor ich mich schlafen lege, alle Mandeln, die ich in der linken Rocktasche gesammelt habe. Mit jeder Mandel erinnere ich mich gern und voller Dankbarkeit an die wertvollen Geschenke, die ich an diesem Tag kostenlos erhalten habe.

Und glauben Sie mir, auch eine einzige Mandel in der linken Tasche ist genug, damit ich glücklich und zufrieden bin.“

Quelle: „Im Schatten der Kiefer“  Inspirierende Zen-Geschichten für Körper und Geist; von Sandy Taikyu Kuhn Shimu

Bildnachweis

Alle Fotos auf dieser Seite sind von Pixabay. Ein herzliches Dankeschön an die Fotograf*innen!

Mandelblüte: Bild von Lenny Löwenstern auf Pixabay
Mandel am Baum: Bild von Josevi Parra auf Pixabay
Nussmischung: Bild von Matt Trostle auf Pixabay
Mandeln ohne Schale: Bild von Alexei Chizhov auf Pixabay
Gebrannte Mandeln: Bild von Leo_65 auf Pixabay
Mandel in Schale: Bild von M W auf Pixabay