#14 Der Sonnenblumenkern
Ich bin ein Sonnenblumenkern!
Herkunft und Verbreitung
Die Sonnenblume kommt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika. Schon vor tausenden von Jahren wurde sie von den indigenen Völkern in Nordamerika als Nahrungspflanze verwendet und bei den Inkas in Peru als Zierpflanze kultiviert, weil sie die Sonnenblume als Abbild ihres Sonnengottes betrachteten. Spanische Seefahrer brachten die Sonnenblume dann zu uns nach Europa.
Sonnenblumen brauchen Wärme, damit sie wachsen können. Eigentlich regnet es in Deutschland zu viel für Sonnenblumen, aber trotzdem werden sie immer häufiger angepflanzt.
Die Sonnenblume und ihre Kerne
Sonnenblumenkerne sind die Früchte der Sonnenblume und reifen in ihrer goldgelben Blüte. Diese Blüte hat eine besondere Fähigkeit, sie kann ihre Blüte immer in Richtung Sonne drehen. Die Sonnenblume wird 1-2 m hoch. Wenn die Kerne erntereif sind, lassen die Sonnenblumen ihre Köpfe hängen.
Ernte und Verarbeitung
Sonnenblumenkerne werden mit Mähdreschern geerntet. Die Maschine schneidet die Pflanze am Halm ab und zieht die abgetrennten Pflanzen in das Innere des Mähdreschers hinein, wo die Pflanzenteile in einer sogenannten Dreschtrommel landen. In der Dreschtrommel werden die Sonnenblumenkörner durch das Schütteln und Schleudern aus dem Blütenkelch gelöst. Alle anderen Bestandteile der Pflanze werden auf dem Feld zurückgelassen.
Die Sonnenblumenkerne werden direkt nach der Ernte gereinigt. Danach werden die Kerne von ihrer harten Schale befreit, dazu werden sie in einer Schälmaschine mit hoher Geschwindigkeit von einer rotierenden Platte gegen eine harte, meist metallene Fläche geschleudert. Durch den Aufprall brechen die Sonnenblumenkörner auf, die Schalenreste werden anschließen abgesaugt oder abgesiebt. Anschließend werden die Kerne trocken eingelagert, bis sie abgepackt werden.
Sonnenblumenkerne sind ein toller Snack, denn sie sind sehr gesund. Die Kerne haben eine harte Schale, die den weichen Kern schützt. Meistens sind die Schalen schwarz oder schwarz-weiß gestreift. Aus den Kernen kann man auch Öl machen, das Sonnenblumenöl.
Die kleinen Sonnenblumenkerne und Sonnenblumenöl sind wichtige Lebensmittel geworden. Vor allem rund um das Mittelmeer, in Osteuropa und in Asien knabbern die Menschen gerne Sonnenblumenkerne. Sie sind lecker und können gut zum Backen benutzt werden, für Süßes und für Salziges. Sie schmecken gut in Müsli und man kann sie auf Salate streuen. Noch besser schmecken sie, wenn sie vorher angeröstet werden.
Die Ukraine und Russland produzieren die meisten Sonnenblumenkerne. Die Sonnenblumenkerne, die wir bei uns im Bio-Laden kaufen können, stammen aus Europa, genauer: aus der Slowakei.
Wissenswertes für Zukunftsgestalter
#Knack die Nuss - Weltreise: Zwischenstopp "Indigene Völker in Nord- und Mittelamerika"
Die Sonnenblume kommt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika. Schon vor mehreren tausend Jahren wurde sie von den indigenen Völkern in Nordamerika als Nahrungspflanze verwendet und bei den Inkas als Zierpflanze kultiviert, weil sie die Sonnenblume als Abbild ihres Sonnengottes betrachteten.
Informationen über die Indigenen Völker Nordamerikas
Wichtig: Sprache und Begriffe im Wandel
Wir verwenden bewusst den Begriff "Indigene Völker" und nicht "Indianer". Viele Angehörige indigener Stämme empfinden diesen Begriff als problematisch oder sogar als kränkend.
Er stammt aus der Zeit des Kolonialismus und ruft immer Assoziationen wach, die stark von Klischees geprägt sind und mit der Wirklichkeit wenig zu tun haben - auch wenn die Bilder bei uns in Deutschland durch die Karl May Filme eher positiv sind. Außerdem beruht der Begriff auf einem historischen Irrtum: Christoph Kolumbus dachte, er sei in Indien an Land gegangen und prägte damit die Bezeichnung der Ureinwohner Amerikas.
Unsere Gesellschaft ist im Wandel - und wir wollen uns uns gegen Diskriminierung und für die Wertschätzung unterschiedlicher Kulturen engagieren.